Bei den schweren Krawallen beim Spiel der 3. Fußball-Liga zwischen dem FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden (1:0) sind nach Angaben der Polizei Dutzende Menschen verletzt worden. Wie das Polizeipräsidium Rostock mitteilte, wurden insgesamt 13 Beamte verletzt sowie fünf Stadion-Mitarbeiter bei einem Angriff auf den Catering-Bereich der Gäste-Fans. Überdies mussten den Angaben zufolge am Samstag weitere 33 Personen durch Sanitäter im Stadion behandelt werden.
Bei dem brisanten und als Risikospiel eingestuften Ost-Duell war die Situation in der Halbzeitpause eskaliert. Nachdem vor dem Spiel und während der Pause aus dem Rostocker Fan-Block Feuerwerkskörper gezielt auf Spieler und Dresdner Fans abgeschossen worden waren, zerstörten Dynamo-Anhänger eine Abtrennungsscheibe und versuchten, in den Hansa-Block zu kommen.
Noch am Abend hatte sich Hansa Rostock in einem Statement zu Wort gemeldet. "Nachdem zum Ende der Halbzeitpause durch beide Fanlager wiederholt Pyrotechnik und Böller geworfen wurden, konnte die Partie erst mit knapp 30 Minuten Verspätung wieder angepfiffen werden. Zuvor wurde durch die Dresdner Fans eine Sicherheitsscheibe des Gästeblocks zerstört und damit die Sektorentrennung zum Heimbereich durchbrochen. Ein Durchdringen über die „Pufferzone“ zur Südtribüne konnte durch den Einsatz der Polizei verhindert werden.
Zur Aufklärung der Geschehnisse und dem genauen Hergang befindet sich der F.C. Hansa Rostock im Austausch mit den Sicherheitsbehörden und hat seine volle Kooperation zugesichert. Erste Personen konnten in Zusammenarbeit bereits identifiziert werden.
Sobald dem F.C. Hansa weitere Erkenntnisse vorliegen, wird er hierüber umgehend informieren", heißt es.
"Wir werden uns am Montagvormittag mit der Landespolizei treffen und dort eine Auswertung auch auf der Basis des Videomaterials vornehmen", sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend der Deutschen Presse-Agentur.
"Natürlich bedauern wir, was da passiert ist. Natürlich verurteilen wir Gewalt jeder Art. Aber am Ende wird es darum gehen, dass Hansa handelt. Dass wir unter Beweis stellen, dass wir etwas tun", sagte Wehlend. „Wir müssen erst handeln und dann darüber reden - nicht umgekehrt.“
Deutlicher ist Dynamo Dresden geworden. "Ein derartig aggressiver und gezielter Angriff auf unsere Fans ist in keiner Weise verständlich und für uns nicht hinnehmbar. Wenn Menschen gezielt andere Personen mit Feuerwerkskörpern attackieren und so schwere Verletzungen in Kauf nehmen, dann muss man von einem Versagen aller Sicherheitsorgane sprechen", sagte David Fischer, Geschäftsführer Kommunikation der SGD.
Und weiter: "Bereits im Vorfeld der Partie wurden hierbei Spieler unserer Mannschaft bei der Erwärmung mit Leuchtfackeln beschossen und so in Gefahr gebracht. Die Bilder in der Halbzeitpause übertrafen dies dann deutlich. Wir müssen diese Vorkommnisse schnellstmöglich mit dem F.C. Hansa auswerten, um klare Erkenntnisse zu erlangen. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und bedauern diese Szenen zutiefst."